Legende über den Geist von Bernard Szumborski

Bernard Szumborski – ein Ritter aus Mähren machte sich als Befehlshaber der im Dienst des Deutschen Ordens stehenden Söldnertruppen im Dreizehnjährigen Krieg verdient. Sein Schicksal wurde mit Chełmno am 24. Oktober aufs Engste verbunden, als er mit 2000 Söldnern hinterlistig in die Stadt eingedrungen Einwohner in Angst und Schrecken versetzte. Sein Aufenthalt in der Stadt, der lange 22 Jahre dauerte, hatte einen negativen Einfluss auf Chełmno. 1463 war er gezwungen, eine Vereinbarung mit dem König Kasimir IV. aus dem Jagiellonengeschlecht zu schließ, in deren Folge Chełmno, Brodnica und Starogród als Pfand für den unbezahlten Sold zeitlich in seinem Besit blieben. Laut der Thorner Friedensvertrages von 1466 wurde das Culmer Land Polen eingegliedert. Die Stadt blieb allerdings weiterhin unter Szumborski Herrschaft. Sie wurde damals beraubt und verheert und da erschien eine Stadtbürgerin auf der „Bühne“. Am 7. Januar 1470 hat sie ihm bei einer Mahlzeit in der Schießpulverbastei Gift verabreicht und die Bastei in Brand gesetzt. So hat ein Frauenzimmer die Stadt von den belästigenden Ritter befreit. Doch die Herrschaft in der Stadt übernahmen nachher seine Erben, so dass die fremde Herrschaft noch einige Jahrzehnte andauerte und erst 1479 zu Ende ging.

Am 24. März 1975, genau 518 Jahre nach Szumborski hinterlistigem Stadtangriff, fand in der Schließpulverbastei ein seltsamer Prozess statt. Vor dem Wirt, der als Vorsitzender des Gerichts auftrat, das einberufen wurde, um das der Stadt zugefügte Unrecht zu verurteilen, erschien Bernards erschrockener Geist. Das Urteil war hart, denn er wurde wegen seiner hinterlistigen Stadteroberung, wegen seiner Stadtbesatzung wegen Vergewaltigungen, wegen Raubes der Kulturgüter der Stadt und zugefügten Unrechts für Ewigkeit zum Basteigefängnis verbannt. Von da an büßt Bernards Geist im Dachboden der Bestei und lässt ab und zu von seinem Dasein hören.

Jerzy Kałdowski ist Verfasser der obigen Legende.