Holländer, Engländer, Schotten

Schotten in Chełmno

Die meisten schottischen Emigranten, die vor Religionsverfolgungen in ihrer Heimat geflüchtet sind, liessen sich in Chełmno im 17. Jh. nieder.
Sie kamen auch nach Polen geleitet von dem Willen, sich mit dem Handel zu bereichern bereits im 16 Jh., wobei sie in den behördlichen Verordnungen als „szoci“ bezeichnet wurden.
Sie befassten sich damals vorwiegend mit dem Hausierhandel.
Die im 17. Jh. in Preussen eintreffende Welle der Schotten vertrat wohlhabende Schichten.
Sie kamen meistens aus der Grafschaft Aberdeen u.a. aus Roundlichet und Bortie.
Die Protestanten siedelten sie meistens in den Seestädten – in Gdańsk und Elbląg, und die Katholiker in w Chełmno.
Die sich in Chełmno niederlassenden Schotten erwiesen sich als sehr dynamisches Element, das eine führende Rolle im Leben der Stadt spielte.
Sie haben auch bedeutende Verdienste im Kamp um die Verbesserung der wirtschaftlichen
Lage der Stadt.
Ruhig und freundlich, bürgerten sie sich in der Gesellschaft ein und erfreuten sich ihrer Sympathie. Sie bildeten keine isolierte Gruppe, sondern schlossen auch Mischehen.

Besondere Rolle im Leben der Stadt haben die Mitglieder der Familien Forbes, Czattr und Smith gespielt. Sie haben mehrmals die höchsten Ämter in der Stadt bekleidet.
Walter Forbes, traf in Chełmno im Jahre 1696 oder 1697 ein. Nach der Niederlassung in Chełmno war er Kaufmann, in der Zeit 1719-1721 übte er das Richteramt aus, in den Jahren 1725-1733 war er Ratsherr, um endlich in den Jahren 1725-1733 das Amt des Bürgermeisters zu bekleiden.
In dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben von Chełmno haben sich durch ihre Tätigkeit auch andere in der Stadt seßhafte schottische Familien ausgezeichnet: Smith, Czatter, Gordon, Herwow, Ahorn, Dominik, Walter, Blak oder Arbuthynat (Arbuthnot), deren Mitglieder mehrmals für die Stadtämter gewählt wurden
Von ihrem Wohlstand und gleichzeitig von der Rolle, die sie im Leben der Stadt gespielt haben, zeugen zahlreiche Epitaphien der Familien Forbes, Czater, Smith oder Walter in der Pfarrkirche, die die Gestalten in Sarmatentracht des polnischen Adels darstellen.

oprac. E. Pawelec